Mittwoch, 10. April 2013

2.Tag in München/Besichtigung des Stadtmuseums

Generell gehört  zu unseren beliebten StädtereiseStandartprogramme ein Besuch im jeweiligen Stadtmuseum dazu. Wobei die Attraktivität der Stadtmuseen sehr unterschiedlich sind. Leider.
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Zum Beispiel das „Stadtmuseum Dresden“ können wir, sorry, können gar nicht empfehlen! Außer zur kostenlosen Gepäckaufbewahrung (Innenstadtlage) und ein günstiges Cafe incl. Außenterrasse als Verschnaufspause bestens geeignet. Nutzt die Zeit lieber im "Militärhistorische Museum" (echt zu empfehlen!) Spartipp: am Montag von 10 bis 21 Uhr geöffnet mit zeitweise kostenlosem Eintritt.
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Aber nun zurück zum "Münchner Stadtmuseum".In diesem Hause findet man viel Wissenswertes zur Stadtgeschichte. In der Dauerausstellung „Typisch München“  geht es auf Zeitreise durch die Kulturgeschichte Münchens von Gründung  bis heute incl. Zeit des Nationalsozialismus. Anmerkung: Allerdings noch wesentlich detailliertere Informationen über die Nazizeit bekommt man  im Dokumentationszentrum Köln (absolut sehenswert!!). Das gleichnamige Buch zur Ausstellung „Typisch München“ lohnt in der Anschaffung. Durch lockere Erzählweise und bezugnehmend auf die Ausstellungsstücke im Museum hinterlässt es zusammen einen bleibenden Eindruck. Für das bessere Verständnis der Deutschen Geschichte, da in München viele Impulse, viele Ereignisse ganz Deutschland betrafen. Die kaum erwähnte Dauerausstellung Puppentheater/ Schaustellerei im obersten Stockwerk beherbergt unter anderem einen unbedeutend erscheinend kleinen dunklen Raum. Das Gruselkabinett stimmt einem nachdenklich über eine Zeit , wo man „abnormale“ Menschen noch im Zirkus vorführte. Beispielsweise zu sehen, unter anderem:
-„Lionel-Der Löwenmensch“ (geb.1890)sogenannter Haarmensch mit Überbehaarung
Diese Dauerausstellungen besuchten wir schon vor 3 Jahren. Unser eigentliches Ziel (!) war eine Sonderausstellung im Hause „Geschmacksache-Mode der 1970er Jahre“. Also...naja, da könnten wir vieles berichten. Sehr vieles. Überaus viel, wenn...wenn, uns denn doch die Worte dazu einfallen würden. Marie nämlich war überaus beschäftigt. Sie stand ziemlich laange vor einem bis zum Boden runter hängendem Kleid. Uns anderen gings ähnlich. Nahezu  alle Kleidungsstücke hätten wir super gerne anprobiert. Nein,
nicht nur anprobiert, sondern freudestrahlend mit nach Hause genommen! Die immer noch od.schon wieder nichts an  ihrer Aktualität verlorenen Textilien. Ab und an fragten wir einen neu erscheinenden Wachposten mit flehenden Augen, ob wir denn nicht fotografieren dürften. Jedesmal kam ein rigoroses „Nein!“. Mimi versuchte es sogar mit einem Schmollmund. Und Marie mit demonstrativ noch längerem großen bestaunenden Äuglein vor ihrem erwähnten Lieblingskleid. Nichts half. Es gab nur zwei Lösungen für Marie: a,Begleitheft kaufen oder b,aus dem Gedächtnis anschließend auf einem Blatt Papier nachzeichnen. Und hoffen, dass eine Schneiderin etwas damit anfangen kann.(PS.Tja, Marie, wir drücken dir die Daumen, dass du jemand finden wirst. Gruss Manu+Mimi)
Manu wiederum gefielen in der Ausstellung die elegant und weit ausgeschnittenen Hosenanzüge sehr. Thema Mode ist aber auch immer ein Spiegel der jeweiligen Zeit. So konnte uns Mimi noch auf dem Heimweg über den Inhalt des gezeigten AusstellungsVideo einiges erzählen. Die Mode und das damalige Lebensgefühl gehörten wohl eng zusammen. Junge Leute kauften sich ihre Kleidung auf dem Flohmarkt und veränderten sie nach ihrem Geschmack. Gezeigt wurden auch damals ungeheuerliche Aktionen, um die Ideen der langsam aufstrebenden Münchner Modeszene, präsentieren zu können. Der Münchener Bahnhof wurde einfach als „Modebahnhof“ bezeichnen. Ein Bahnsteig kurzerhand zum Laufsteg. Auf Fotos sah man Models in Badekleidung daneben stehende erbosst oder genussvoll schauenden Passanten. Man beachte, wir reden von einer Zeit der 70er Jahre! Welch ein Skandal! Im AusstellungsVideo wurde den Besuchern durch Augenzeugenberichte die uns unbekannte Zeit anschaulich rüber gebraucht. Erwähnt wurden  "Anti-BH-Demos" und deren symbolischer Kampf für die Gleichberechtigung. -> hier einen Beitrag von Bayern 2/Radio zur Ausstellung.
Fazit des Münchner Museumsbesuch:  Riesigen Schließfächer ideal während einer Stadtbesichtigung/Museumsbesuch  kostenlos sein Gepäck aufbewahren. Und welch Freude, natürlich hat das Stadtmuseum ein Audio Gilde für mich zumindest für die Dauerausstellung.Das Stadtmuseum wäre eine sinnvollere Alternative, als... (räusper)liebe Münchener und Besucher...als nur die berühmten Bierwirtschaften der Innenstadt besuchen.Oder etwa nicht?
Berichtet v. Manu-Mimi-Marie aus "UnsereKünstlerVilla/auf Reisen"

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