Sonntag, 10. November 2013

Lasst euch niemals den Mund verbieten!



Mimi an glücklichen Tagen- Fasching 2013
Bericht von Marie aus "UnsererKünstlerVilla Manu-Mimi-Marie"
Polternd kam gestern Mimi nach Hause.Sie lief in ihr Zimmer und war den ganzen Tag nicht mehr gesehen. Abends klopfte Manu an ihrer Tür. Keine Reaktion. Besorgt erzählte es mir Manu als ich kurz vor Mitternacht nach Hause kam. Ich folgte der Aufforderung, bitte bei ihr vorbei zu schauen. Leise durch die Tür hindurch fragte ich, ob Mimi denn schon schlafe.
Die Tür öffnete sich zögerlich und Mimi lud uns ein zu einer „Tasse Tee“.
Ja, ich schwöre so war es gestern. Verwundert nahmen Manu und ich die Einladung an.
Verwundert auch, weil Mimi eine seltsame Ruhe ausstrahlte.
Sie war ganz anders, nicht wie sonst das lachende, wilde lebendige Wesen.
Mit Bedacht formulierte sie die Ereignisse der letzten Tage.
Zwei Stunden saßen wir in ihrem gemütlich eingerichteten Wohnraum.
Horchten gespannt ihren Ausführungen. Niemals hatte jemand sie unterbrechen wollen.
Fasziniert beobachtete ich, unsere nicht wieder zu erkennende Mimi.
Am Ende ihres Berichtes angelangt, veränderte sie ihre Stimmlage.
Ernst und würdevoll zugleich verkündete sie:
"Versteht Ihr jetzt?
Ich bin in einem unfreien Land geboren wurden.
Ich habe die Erziehung eines unfreien Landes erleben müssen.
Und auch diesen typischen „Tunnelblick“ selbst erlebt.
Ich kenne persönlich Menschen, die ungeahnt in den Kreislauf der Maschinerie der Staatssicherheit hinein geraten sind. Und schrecklich dafür büßen mußten.
Ich kenne aber auch persönlich Einzelschicksale, die dafür gekämpft haben, ihre Meinung zu äußern. Und dafür noch schrecklicher büßen mußte.
Schon allein deshalb...versteht ihr...schon allein darum,
im Vermächtnis dessen, habe ich mir geschworen,
mir niemals!...niemals den Mund verbieten zu lassen."

Nachdem Mimi uns über die Sachlage aufgeklärt hat, wie man versuchte sie anzukreifen!
So recht, kann ich es immer noch nicht glauben?
UNSERE MIMI, DIE KEINEM ETWAS ANTUN WÜRDE!
Natürlich stehen wir hinter ihr. In dieser Nacht hat sich etwas sehr entscheidenes verändert.
In "UnsererVilla" herrscht wie noch nie Einigkeit darüber, daß…
DASS WIR UNS NIEMALS DEN MUND VERBIETEN LASSEN WERDEN.
Und wir immer zusammenhalten werden!

Wir befinden uns im Krieg.
Jeder der meint,
das sind doch nur Frauen,
das sind doch nur Zugewanderte,
das sind doch nur Künstler, 
was sollen denn die Leute sagen!...
Der befindet sich tatsächlich im Krieg...mit uns gemeinsam,
denn den Mund lassen wir uns nie wieder verbieten.
Das schwören wir...