Montag, 6. Mai 2013

Reichsparteitagsgelände (am 6.Mai 2013 besichtigt)

Allgemeine Hinweise: 1.Schließfächer vorhanden, auch öffentlich zugänglich. Ohne Nachfrage wurde mir sofort angeboten, meine große Reisetasche hinter den Informationsstand zur Aufsicht stellen zu dürfen. Fand ich super!
2.Den Hinweis, dass ich durch die Eintrittskarte an diesem Tage auch in andere Museen Nürnbergs kostengünstiger hineinkommen könnte, wiederum eher sinnlos. Denn...besucht man an einem Tag auch noch andere Museen? Oder sollte man erst eine Besichtigung zunächst verarbeiten..bis man zum nächsten Abenteuer geht? Fantastisch hätte ich es gefunden, wenn ich die Vergünstigung am nächsten Tag hätte einlösen können.
3.Das Dokumentationszentrum und das Reichsparteitagsgelände wäre ein kompletten Tagesausflug wert. Je nach Wetterbedingungen
einen Teil des Tage den Rundgang um den  See (inc. Große Straße usw. )
Hinweis: Es gibt anscheinend geführte Routen,nachzulesen siehe ---> Geländeinformationssystem. Beim nächsten Besuch würde ich dies gerne näher untersuchen.
den anderen Tagesabschnitt ins Dokumentationszentrum...
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Nun denn, ich befinde mich derzeit nicht in der Lage über meine Eindrücke zu berichten. Zu groß, zu mächtig, zu wichtig wäre dieses Thema. Dennoch berichte ich gerne über meine ganz persönlichen kleine Puzzleteilchen, im Verstehen des Ganzen, wie es denn soweit kommen konnte.
Gehen wir gemeinsam hinein ins Dokumentationszentrum:
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Eine bizarre Gebäudezusammenstellung. Alt mit Neu kombiniert. Mit gemischten Gefühlen schreite ich zu den ersten Ausstellungstafeln .Zunächst befinde ich mich in der Weimarer Republik. Meine Erwartungshaltung steigt. Welche Gründe mögen wohl die andere Besucher haben? Ich suche hingegen die eine Antwort. Die Antwort auf die Frage. "Wie konnte es soweit kommen?"
War der Hitlerputsch gar noch förderlich für seine Kariere? Denn in diesem halben Jahr seiner anschließenden Inhaftierung, entstand sein Buch:„Mein Kampf“,
was in über 11 Sprachen übersetzt...
und millionenfach verkauft wurde. Hitler war reich....Punkt.Ohne...weitere...Worte.
Nun gehen wir weiter durch die Ausstellung. Zur Grundausstattung gehört ein AudioGilde und bitte hören Sie auch die Texte mit "Jugend erzählt" an.

"Ich und meine Freundinnen hatten einen Wettbewerb, welche den Führer am häufigsten sah."
od.
"Wir nannten sie Soldatensteine", erinnert sich ein Häftling aus Flossenbürg. "Das ging bis zum Schluss so." In Flossenbürg und seinen Außenlagern kamen 30.000 Häftlinge ums Leben.
Zitate aus einzelnen Stationen im Zentrum nachzulesen od. als Teilauszug siehe ---> Link  

Der Hitlerkult! Der HitlerMythos!? Wie konnte es soweit kommen? Eigentlich eine logische Folge je weiter ich durch die Räume laufe.
Inszinierungen in geballter Ladung...mit militärischen Requisiten...theatralisch vorgetragen...von Anfang bis zu den letzten Atemzüge der Nazionalsozialistischen Herrschaft...
Schlagwörter, die nur für diese Zeit zutreffen? Oder findet man solch Darstellungen im heutigen Alltag ebenso? Mein Wunsch an die Zukunft: Halten Sie die Augen offen. Lassen Sie sich nicht manipulieren.
Ein Bild, ein sehr bekanntes Bild...in Großformat.---> siehe Link. Ich stehe in der Ausstellung davor und horche gespannt hinein, was mir hier berichtet wird. Ein Reporter erzählt etwas anderes als man auf dem Bild sieht. Wie kann das sein? Später die Auflösung. Dieses Bild ist eigentlich eine Fälschung. Monate später im Sommer 1933 entstand es. Statisten in Reih und Glied stehen sie da für einen Propogandafilm. Aber um die Welt ging es als: "Der Fackelumzug am 30.Januar 1933- Die Machtergreifung". Tja, so einfach ist es, wenn man weiß, wie man Menschen manipulieren kann.
Solch fatal ähnliches Bild Jahrzehnte später siehe ---> Link .Punkt.Ohne...weitere...Worte.

Die Bücherverbrennung. Keine spontane , sondern eine perfekt geplante deutschlandweite Organisation und das ohne Internet. Feuersprüche mußten vor der Verbrennung gesprochen werden. Das war wichtig, weil eine Staffelreportage im Radio geplant war. Auch dies wurde hochgradig ritualisiert. Viele betroffene Schriftsteller waren bereits im Asyl. Erich Kästner hat voller Ekel in Berlin seiner Bücherverbrennung beobachtet.Oskar Maria Graf startet selbst eine Anzeige in der „Wiener Arbeiterzeitung“ Verbrennt mich! sozusagen wie ein Gütezeichen.(mehr dazu bei Wikipedia)

Die modernsten Medien seiner Zeit wußte Hitler für sich zu nutzen. Seit dem Hitlerputsch immer an seiner Seite der Fotograf Heinrich Hoffmann.
Perfekt wurde Hitler in Szene gesetzt. ER immer im Blickpunkt. ER möglichst in der Mitte des Bildes. ER möglichst erhoben auf einem Podest. Obwohl ER tatsächlich relativ klein war. SIE...die umstehende MenschenMasse. SIE möglichst gesichtslos, SIE möglichst lächelnd, begeisternd, anhimmelnd..EINE MASSE eben...Die Macht der Medien. Gestern! Wie Heute?

Thema Licht. Die Macht des Lichtes nicht zu vergessen. Imposante Gebäude geschickt beleuchtet. Dazu Fahnen.Viele Fahnen. Riesige Fahnen wehen im Wind. Welch Faszination. Genau dies ist das Thema der Ausstellung im Dokumenationszentrum: "Faszination und Gewalt "

Freude, Begeisterung, in Nürnberg, Die Tage des Reichsparteitage. Nürnberg stand an diesen Tagen im Mittelpunkt Großdeutschlands. Aber nicht für Jeden. Gleichberechtigt kommen auch andere zu Wort. Die, die...eben nicht begeistert waren...Die, die eben nicht dazugehören wollten/ durften. Wie schon gesagt. AudioGilde ist in diesem Museum eins der wichtigsten Gegenstände. Hier kann man vieles erhören.
Nie zuvor, wird mir besonders hier bewußt, wie aber auch...ALLES in Szene gesetzt. wurde Die Partei, der Führung allmächtig...Das Anbringen eines Stürmerkasten beispielsweise wurde zu einem WICHTIGEN EREIGNIS erhoben. MIT AUFMÄRSCHEN. MIT EINER REDE.Was konnte man lesen im Stürmer? Hier ein Beispiel
siehe --->Link
Oft hört man von Zeitzeugen, wie begeistert die Menschen waren, weil:
Endlich war man "WER". Gemeinschaft statt Gesellschaft. Innere Geschlossenheit. Massenfeste. Auf dem ersten Blick erscheint das gut. Aber:...
es gibt dann kein Individuum mehr? Keine eigene Meinung?
Sondern nur die Meinung...der Masse. Nein, die...der Partei natürlich. Nein, die...des Führers. Ist das denn gut? Erstrebenswert? Spätestens bei dem bekannten Leitspruch: Du bist nichts, das Volk ist alles.
Sollte man wach werden. Aber ist es dann nicht schon zu spät. 
Achtung. Bloß nicht aus dem Rahmen fallen...Aus welchen Gründen auch immer...Eine andere Meinung zu haben...oder...Dein Nachbar erfindet eine für dich...Angst...DENUNZIATION. Wie können die Generationen danach beurteilen können, was richtig und was falsch war?
Aber, aber...gibt es nicht immer noch im Alltag genug Szenen?
Ein Beispiel: "Pscht, der Nachbar hört zu!" Erlebt am 16.Mai im Jahre 2013 auf Besuch in einer wunderschönen Siedlung mit Einfamilienhäusern . Liebevoll angelegte Gärten, wo man in seiner Freizeit sich entspannen und grillen könnte. Ein Traum für mich. Wenn da nicht: "Pscht, der Nachbar hört zu!", wäre...
Kennen Sie solch oder vergleichbare Szenen auch? Gestern! Wie Heute?
Bericht von Manu aus "UnsereKünstlerVilla Manu-Mimi-Marie"/AufReisen

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