Mittwoch, 11. September 2013

Bin mal kurz weg...nach Nürnberg!/ Der zweite Tag/ Germanisches Nationalmuseum

Bericht von Marie "Der zweite Tag in Nürnberg/ Germanisches Nationalmuseum"
Im "Five Reasons Hostel" gibts Frühstück für den Körper anschließend gabs Nahrung für den Geist. 3min Gehstrecke nämlich geradewegs im "Germanischen Nationalmuseum". Dieses Museum ist so verzweigt, deshalb empfehle ich eine Übersichtsführung (im Eintrittspreis incl). Meine begann um 10.30 Uhr. Schon nach wenigen Minuten war mir klar...hier gibts verdammt viel zu sehen. Was soll ich berichten, wenn ich selbst den Überblick verlor? Es folgen kleine musealische Appetitthäppchen, die euch hoffentlich anregen sollen...selbst einmal das Museum zu besuchen.
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Im Herzen des heutigen Museums befindet sich eine uralte Klosteranlage. Kreuzgang und Wohnräume, die im wirklich wahren Leben des Mittelalters Mönche bewohnten. Mit diesem Wissen, erfahren durch meine Führung, schreite ich ehrfurchtsvoll durch die Gemächer.
Spätestens hier, begreift man um die Wirkung von Ausstellungsstücken in authentischen Räumen.
Übrigens verwundert mich nicht, dass 1380 ein Kaufmann (Marquard Mendel) "eben mal kurz" dieses Kloster stiftete. Das Kartäuserkloster entstand, weil dieser Mann sehr reich gewesen war. Nürnberg war eine Handelsstadt, ideal gelegen auf der damaligen Handelsroute.
Ich berichtete im Mai (nachzulesen siehe -->Link) vom Stadtmuseum Fembohaus, wo am altehrwürdigem Hause selbst die Geschichte Nürnbergs vorgestellt wird. Prädikat sehenswert.
ICH aus dem 21.Jhd. bestaune hier im ehemaligen Kartäuserkloster ,jahrhunderte alte Möbel und diverse Alltagsgegenstände. Meine Nase platt gedrückt an der Glasvitrine studiere ich ein besonders brillantes Meisterstück von oben, von links, von rechts. "Der Knaller!" Wenn ich den Lieblingsausspruch meiner Referentin von Heute Morgen zitieren darf .Ich hab so etwas noch nie gesehen. Oder kennt Ihr etwa ein Beutelbuch? Das Buch ist so praktisch, so schön verarbeitet, sooo alt und dann sooo gut erhalten. Sooo genial, kurz, "Der Knaller" eben!
Ein Beutelbuch, so erfahre ich , war ab dem 14. Jahrhundert eine gebräuchliche Form von eingebundenen Büchern. Man könnte es wie eine Tasche tragen oder am Gürtel befestigen. Heute gibt es nur noch 23 (!) Original-Beutelbücher in ehrwürdigen Bibliotheken als Schätze verwahrt. Das Exemplar aus dem Gemanischen Nationalmueum ist aus Wildleder und mit Messingbeschlägen.
Hier stehe ich nun und schwöre mir, hoch und heilig...ein ähnliches werde ich nachbasteln.
Ein feierlicher Moment für mich, als ich dies schwörte in einem mittelalterlichen Kloster vor einem Urexemplar. "Du bekommst ein kleines Baby aus dem 21 Jhd. !"sagte ich etwas lauter und ging grinsend in den nächsten Raum.
Wie gewohnt...mit staunen, staunen...STAUNEN. Zum Beispiel eine Truhenbank aus dem 15.Jhd. Und jetzt kommts...mit beweglicher Rückenlehne. Sie könnte zwischen Tisch und Ofen gestanden haben. So kann man die Lehne je nachdem, in welche Blickrichtung man sitzen möchte,verändern. Heute würde man es als multifunktionales Möbelstück ideal für den kleinsten Raum bezeichnen. Warum hat Ikea solch Möbelstück noch nicht erfunden?Ach so....ich vergaß, dies gabs ja schon im Mittelalter.
Ich schlenderte durch verschiedenste Gebäudekomplexe.
Die Abteilungen, wie die "Bauernstuben" sind absolut sehenswert. Es könnten Szenen sein,wie aus einer moderne Zeitung "Schöner Wohnen". Nur eben sind diese alten original Möbelstücke aus Häusern verschiedenster Zeitepochen und Ländern. Man beachte den Ideenreichtum der Tische, der Stühle, Waschschränke, die Alltagsgegenstände..
In der Abteilung "Wissenschaftliche Instrumente" steht der älteste bekannte und erhaltene Globus unter dem Namen "Martin Behaims Erdapfel".
Die Kleidersammlung hat mich jetzt nicht so beeindruckt. Verblüfft stand ich aber vor drei Stücken vom Designer Stephan Hann. Im "ANZEIGER DES GERMANISCHEN NATIONALMUSEUMS 2011" wird ein Kleid  davon vorgestellt auf Seite 13- 14. Siehe --->Link.
Kritikpunkt: Einen besseren Überblick fand ich nicht auf der eigentlichen Homepage des Museums, sondern bei Wikipedia. Zumal an meinem Besichtigungstage die deutsche Ausgabe der Museumsbroschüre  auch noch vergriffen war. Ich lief ziemlich wirr warr durchs Gebäude. Allerdings sind die Museumswächter sehr freundlich und hilfsbereit. Fragen werden gerne beantwortet.
Deshalb...vor dem Besuch bei Wikipedia sich informieren, was einem interessieren könnte. Siehe --->Link.
Gepäckaufbewahrung kostenlos und kein Problem. Somit könnten man ohne Gepäck einen Rundgang durch die Stadt starten.
Neue Besichtigungsideen für den nächsten Nürnbergbesuch:
1.Turm der Sinne
2.Grabenspaziergang komplett durchlaufen
3.Henkerturm
was geleitet vom Verein "Geschichte für Alle e.V."
4.Neue und alte Kontakte unter Nürnberger Couchsurfern pflegen. Ich bedanke mich hiermit nachträglich für die letzte spontane Übernachtungszusage. Große alte Wohnung mitten in der Innenstadt. Danke.



Schlußwort: Was man alles sooo erfährt, wenn man eine Reise macht. Ich bin völlig erschlagen. Trotzdem freue ich mich auf neue Reisen!!
Liebe Grüsse von Marie...
aus "UnsereKünstlerVilla Manu-Mimi-Marie"/Unterwegs
Das war der Bericht  von Marie: "Der zweite Tag in Nürnberg/ Germanisches Nationalmuseum"

und der Bericht: "Der erste Tag in Nürnberg" kann man --->hier nachlesen.

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