Dienstag, 10. September 2013

Bin mal kurz weg...nach Nürnberg!/ Der erste Tag.

Bericht von Marie "Der erste Tag in Nürnberg"
Meine Überlegungen der Reiseroute (natürlich typischerweise eine Woche vor Abreise)
führten mich gedanklich nach Trier, Hamburg, Amsterdam, zum Bodensee...Schluß endlich eine Nacht davor...blieb ich bei Nürnberg hängen. Meinen begeisterten Reisebericht vom Mai 2013 aus Nürnberg dabei noch im Gedächtnis. Nachzulesen--->siehe Link. Endlich ein Ziel vor Augen schlief ich abends sehlig ein.
Am Morgen ging es los. Ohne konkrete Besichtigungswünsche, ohne geplante Übernachtung, ohne die Dauer des Aufenthalts..naja..egal..meine Vorfreude lies ich mir trotzdem nicht nehmen.
Schnell fand ich vor Ort ein gutes Hostel ("Five Reasons"). Für 18 Euro ein helles Zimmer mit weißer Bettwäsche, alles neu renoviert, das Bad sehr sauber...mit Blick aufs Opernhaus und eine U-Bahnstation genial integriert unter die noch gut erhaltene mittelalterliche Stadtmauer. Nettes Hotelpersonal, mit  Koch/Essecke im unteren Hausbereich...und das alles in Top Lage. Kurzerhand gebucht.
Danach raus ins Nürnberger Getümmel..
Tagsüber empfehle ich den sogenannten "Grabenspaziergang" entlang der mitteralterlichen Stadtmauer zu folgen. Mehr Infos hier -->Link.
Abends hingegen würde ich die Dunkelheit ausnutzen. Die Kaiserburg hinauf laufen, vorbei an alten Wohngebäuden, Kirchen, zahlreichen Brunnen und Türme. Ohne Touristenscharren wirkt die Stadt nun sehr geheimnisvoll.
Am Tage bei meinem "Grabenspaziergang" entdeckte ich so manch Unerwartetes, wie...
dass Trittpflanzen sehr widerstandsfähige Zellwände besitzen, halten sie manch "Fusstritte" aus. Solch Informationen über Natur und Geschichte kann man auf den regelmäßig aufgestellten Infotafeln ablesen.
oder ...dass...ich gerade über ...
die älteste noch erhaltene frei schwebende Hängebrücke Deutschlands von Conrad Georg Kuppler (1820/21 geplant) schreite. 1824 wurde der Kettensteg errichtet. Der dort traumhaft malerisch(!) die "Pegnitz" über 68 Meter überspannt. Allerdings war dieser Ort im Mittelalter, der Müllplatz jener Zeit. Weil hier am Flussauslauf sich die Abfälle und Abwässer der Bewohner ansammelten. Schon im 15.Jhd. sei Pegnitzwasser ungenießbar gewesen. Laut Infotafeln.
Spontan entschied ich mich um 17 Uhr für eine Führung durch die "Nürnberger Historischen Felsengänge".
Der Referent erzählte in seiner sehr eigenwilligen Art einiges über die unterirdischen Gängen in der Innenstadt mit seltsam erscheinenden Förmulierung, wie...
"Die Reinhaltung des Wassers war wichtigstes Gebot und auch die größte Angst der Bewohner. Deshalb gab es nur 2 hochgestellte Persönlichkeiten in der Stadt, die die geheimen Zugänge der unterirdischen Wasserquellen kannten. Denn, wenn nur eine tote Ratte in das glasklare Wasser käme...
Dann...dann hätten die Nürnberger schlechte Laune!"
(zur Erklärung: Wasser wäre dann unrein, Krankheiten drohten)
Ich mußte schmunzeln, wie es mir so erzählt wurde. Lach, dann hatten sie halt schlechte Laune. Kicher.
Bei einer anderen Gelegenheit erklärte er grob den Aufwand des Bierbrauens. Es war damals ein Grundnahrungsmittel. Als Schlußspruch meinte er ganz trocken...in melodischer leicht singender Stimme..."Alles nur wegen Bier!"
In Erinnerung ist mir erschreckend die Erkenntnis geblieben, dass wirklich...ABER AUCH WIRKLICH ALLES nicht einfach so "verschwindet", wenn etwas in die Erde sickert. Aus dem Auge aus dem Sinn? Nein. Unser Referent zeigte uns eine Stelle, wo früher durch einen Betrieb an der Oberfläche genau über uns unachtsamerweise Salpetersäure in die Erde eindrang. Genau viele viele Meter drunter sieht man den Fleck heute noch an der Wand. Wenn das ins Grundwasser käme...Oh je...
Achtung Ironie. "Dann hätten die Nürnberger wieder schlechte Laune." Ironie Ende.
Per kurzem Video wurde mir die Nürnberger Eisherstellung erklärt. Sehr gut.
Irgendwann kam der Hinweis, dass es hier unten Sommer wie Winter immer 8 bis 10 Grad Temperatur sei. Aber durch die tägliche hohe Besucheranzahl, gestern beispielsweise 13 Grad herrschten. Allein nur unserer Körperwärme wegen. Sehr erschreckend.
Ist euch vielleicht mal ein Stern im Firmenlogo der Brauerei Wulle oder Würzburger Hofbräu aufgefallen? Dieser Stern soll NICHT DEN Judenstern, SONDERN DEN Brauerstern darstellen. Beim Zusammenstecken zweier großen Dreiecke, sollen die 6 entstandenen Dreiecke...die wichtigsten Elemente des Bierbrauens darstellen...nämlich Feuer, Wasser, Luft...sowie die im Mittelalter bekannten Zutaten Wasser, Malz und Hopfen. Aus damaliger Sicht war wohl Hefe nur nebensächlich. Der Brauerstern war somit ein Zunftzeichen aber auch ein Schutzzeichen am Haus vor Brandgefahr während der Bierherstellung.Dies und vieles mehr lernt man bei einem Besuch des Förderverein Nürnberger Felsengänge e.V. .Prädikat lohnenswert. Hier zum Nachlesen meinen Bericht vom Mai über die Kasematten in Nürnberg. siehe--->Link
Wie schon im Mai beschrieben (siehe Link), Gesprächsstoff gibts beim Betrachten des Ehebrunnen. Und immer wieder überraschend Neues. So hab ich erst jetzt wahrgenommen, dass das Eheweib wohl deshalb dicker geworden ist im Laufe der Ehejahre, weil sie ihm wohl ständig sein Stück Kuchen heimlich stibitzt?? siehe Foto.
Wie im Mai stand ich wieder lachend vor der letzten Szene. Absolut genial. Und mutig noch dazu. Denn wer weiß...was sich aaalles in Wohn/Schlafzimmern sooo abspielt?!
Eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Stadt auf der  Historischen Meile Nürnbergs ist der "Schöne Brunnen". Hier gibt es den sagenumwobenen Ring, den wenn man ihn dreimal dreht und sich etwas wünscht...Dann geht es in Erfüllung.
Pscht...nur eben muß man den richtigen drehen. Es gibt nämlich zwei. Wie? Ich soll euch verraten, welcher der richtige ist? Mmhh...Vielleicht könnt ihr es selbst erkennen in meinem Video.Oder eben auch nicht?! Viel Glück dabei wünscht euch Marie.

Bericht von Marie "Der erste Tag in Nürnberg"

Fortsetzung: Bericht von Marie "Bin mal kurz weg...nach Nürnberg!/ Der zweite Tag/ Germanisches Nationalmuseum
 siehe---> Link

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