Bericht von Magdalena (derzeit Gast in der KünstlerVilla Manu-Mimi-Marie)
Ich bin gebeten wurden...mich vorzustellen. Die Besitzer dieser traumhaft großen Villa Marie, Mimi und Manu, schreiben wichtige Ereignisse und Geheimnisse hier in dieses Tagebuch hinein.Ich fühle mich geehrt, weil nun ist wohl bestimmt wurden, dass meine zur Zeit häufige Anwesenheit als "WICHTIG" eingestuft wurde.
Wer ich bin? Hier meine
Lebensgeschichte:
Ich heiße Magdalena. Ich werde im März diesen Jahres 266 Jahre alt.
Meine Mutter ist während meiner Geburt gestorben. Und mein Vater ist im
Krieg umgekommen. Es muß schon sehr lange her gewesen sein, denn ich
kann mich nicht an ihn erinnern. Aufgewachsen bin ich bei meiner Herrin.
Seit ich denken kann, arbeitete ich als Magd bei ihr. Sie war eine
gütige Frau, um so mehr schmerzt der Gedanke sie nie wieder sehen zu
können.
Sie ist plötzlich gestorben.
Und genauso plötzlich veränderte
sich mein Leben.
Plötzlich hatte ich kein Heim und keine Arbeit mehr.
Die Erben wollten mich nicht behalten und schickten mich fort. Ich stand
auf der Straße. Verzweifelt fragte ich mich:
Was sollte ich nur tun? Betteln gehen wollte ich nicht. Unschlüssig stand ich da...
und hatte eine Idee. Ich bin mir nicht sicher, aber irgendwie kam es mir vor...
als ob mir meine Herrin ein paar Worte ins Ohr flüsterte.
"Geh
hinaus in die weite Welt. Magdalena. Du bist klug, mutig und fleißig.
Mach dein Glück draußen. Nutze dein Wissen, was ich dir beibrachte.Und
deine Gaben, die ich förderte.
Denke doch an die Stunden am
Kamin , als du mir deine schönen Geschichten in der kalten Jahreszeit
erzähltest.Geh hinaus...meine Magdalena geh..ich werde über dich wachen.
Mein liebes Kind, ich habe dich geliebt wie mein eigen Fleisch und
Blut, aber nun mußt du dein Glück selbst finden."
So ging ich denn...
Und jeder der es hören mochte, begann ich meine Geschichten und Märchen vorzutragen.
Im Anschluß bat ich den Zuhörer um einen Keks als Belohnung. So habe ich nie Hunger leiden müssen.
Ein Jahr verging schnell. Das zweite war schon dem Ende nahe.
Ich zog von Ort zu Ort. Ich lernte so manch reiche Stadt
kennen.
Doch lieber, war ich Gast in den umliegenden Dörfern.
Dort war
es Sitte, wenn man um Einlass, um eine Unterkunft und ein
bescheidenes Essen freundlich fragt, wird niemals diese Bitte
abgeschlagen.
Aus Dankbarkeit erzählte ich gerne in den Abendstunden der
ganzen Familie und den Nachbarskindern noch dazu Geschichten über ferne Länder. Das war eine schöne Zeit! Ich denke gern daran zurück.
Eines Tages
aber...entdeckte ich...in einer einsame Gegend ein reichverziertes geschmiedetes Tor,
völlig zugewachsen mit fremdartigen wirkenden Blumenranken .
Tja, und jetzt bin ich auf einmal hier. Ich weiß nicht, wie mir geschah...
Hier in eurer Welt. Eine für mich unbekannte fremde Welt.
Marie entdeckte mich total verwirrt vor einem Portal stehend. Das war in etwa vor zwei Monden.
Wenn Marie mich nicht gefunden hätte...ich wüsste nicht, was mit mir geschehen wäre.
Sie sah mich und sprach mich an. Es war für uns beide eine komische Situation.
Sie nahm meine Hand und sagte zu mir:
"Wenn
das stimmt, Magdalena, was du erzählst, dann stehst du wohl vor
dem gleichen Tor...nur eben auf der anderen Seite. In einer anderen
Welt. Herzlich willkommen in meiner Welt!"
Nun, liebe Leser ,dies ist meine Geschichte. Und wenn ihr ein Ende vermutet,dem sei gesagt...
es wird erst ein Ende geben, bis ich...wie meine Herrin eines Tages für immer einschlafen werde.
In Frieden mit euch. In Gedanken bei euch. Ein schönes Leben den Guten. Das wünscht euch Magdalena aus Halodrien. Zum Gruss.
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Als Nachtrag sei gesagt...Ja, ich suche einen Weg in meine Heimat zurück. Manchmal stehe ich vor dem Portal, wo Marie mich fand. Aber ich finde nicht den Weg hinein.
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